Heliumballon startet zur Datensammlung in die Stratosphäre

Im Jg.10 Profilfach Informatik haben wir uns ein besonderes Projekt vorgenommen. nämlich einen Wetterballon in die Stratosphäre zu schicken. Diese befindet sich in einer Höhe von 15 km bis 50 km. Dort sollten Videoaufnahmen gemacht und folgende Daten gesammelt werden:

     • GPS-Position zur Flugroutenaufzeichnung

     • Geschwindigkeit über Grund

     • Aufstiegs- und Sinkgeschwindigkeit

     • Flughöhe

     • Innentemperatur der Sonde

     • Außentemperatur

     • Luftfeuchtigkeit außen

     • Luftdruck außen

     • UV-Strahlung außen

     • Infrarotstrahlung außen

Am 17. Mai verlief alles wie geplant:

Wir hatten alle Genehmigungen, der Ballon wurde mit ca 3000 Liter Helium gefüllt, an Fallschirm und Sonde befestigt und bei passendem Wetter gestartet. Unseren Berechnungen nach ergab sich eine Landezone bei Ersen. Erfahrungsgemäß ist ein Radius von 10-15 km um die berechnete Stelle realistisch. Nach knapp 3 Stunden meldete sich das GPS der Sonde und zeigte einen Standort in drei Kilometer Entfernung von der berechneten Landestelle. Also fast eine Punktlandung. Wir haben also sehr gut gearbeitet!

Das Bergungsteam hat sich dann auf den Weg gemacht zum gemeldeten

Standort:   51.43985, 9.24757

Da die Sonde so genau landete, können wir davon ausgehen, dass sie eine Flughöhe von ca 35.000 m (Flughöhe Urlaubsjet: 11.000 m) erreicht hat und den Rückweg auch gut überstanden hat.

Leider begannen dann die Probleme:

GPS-Daten sind nicht genau und schwanken um bis zu 5 m. Bei der Ankunft am Bergungsort haben wir feststellen müssen, dass die Sonde ein Rapsfeld überflogen hat und dann in einem alten Buchenwald niedergegangen ist.

Nach groben absuchen des weiteren Umfeldes haben wir 6 Bäume lokalisiert in welchen die Sonde hängen könnte. Durch das dichte Blätterdach ist sie auch von der Erde aus nicht zu sehen. Leider mussten wir dann am Nachmittag die Suche einstellen. Auch ein Einsatz einer Drohne am nächsten Tag, brachte keinen Erfolg.

Das angefragte THW fühlte sich nicht im Stande dort behilflich zu sein und die Feuerwehr hat sich bisher überhaupt nicht zurückgemeldet.Dann konnte noch ein Baumkletterer aktiviert werden. Dieser erkletterte zwei Buchen bis in die Krone, konnte aber auch von dort keine Sonde sehen, da das Laubdach einfach zu dicht war.

So reihen wir uns mit unserer Aktion ein, in große missglückte Raumfahrtprojekte: Apollo 13, Sojus-18-1-Mission, SpaceX-Starship

Vielleicht ist es im Herbst möglich die Sonde zu bergen, ob da aber noch verwendbare Daten zu finden sind, bezweifel ich.

Rainer Schmitz